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Samstag, 21. Juni 2014

Oj, vad fort det gick!

Das war es also, "mein" Jahr hier in Schweden. Seit dem 23. August war ich hier und in 12,5 Stunden sitze ich im Flugzeug nach Hause. 302 Tage gefüllt mit unterschiedlichsten Gefühlen und Erlebnissen. Es gab Momente, in denen ich mich von ganzem Herzen nach Deutschland gewünscht habe, wo ich es einfach nur richtig bereut habe, überhaupt hierher gefahren zu sein. Aber dann gab es auch eine Menge schöne Momente, Momente in denen man alles Schlechte vergisst und in denen man einfach nur glücklich ist.Ich hatte das Glück, eine gesunde Mischung aus beiden "Momenttypen" zu haben und letztendlich bin ich mit meinem Jahr sehr zufrieden. 

Wenn ich zurückschaue, dann hat sich mein Leben sehr verändert. Vor einem Jahr hatte ich noch keine Ahnung, was mich erwarten würde und jetzt, nach zehn langen(oder kurzen?) Monaten in Schweden, kommt mir mein Leben plötzlich so leer vor, wenn ich daran denke, dass ich schon bald nach Hause muss. Alles hier ist so selbstverständlich, so alltäglich geworden, dass es mir schwer fällt, das alles hinter mir zu lassen und in Deutschland ein neues Leben anzufangen. Klar freue ich mich schon auf meine Familie und alles, aber ich habe alle meine schwedischen Freunde so ins Herz geschlossen. Wenn ich daran denke, dass ich noch nichtmal weiß, wann ich die alle wiedertreffe...das ist ein trauriger Gedanke. Natürlich können wir in Kontakt bleiben, es gibt ja Facebook und Skype, daran wird es nicht scheitern. Aber die alltägliche Busfahrt zur Schule, das "sich-in-die-Schule-schleppen", das Mittagessen in der Mensa, die Chor-und Orchesterproben: das alles wird es so nicht mehr geben. Und das ist genau der Grund, warum ich hier nicht weg möchte. Alles hat zu meinem Leben gehört, zu meinem neuen, schwedischen Leben, das ich mir hier ganz alleine aufgebaut habe. Es hat sich wirklich angefühlt, als wäre Deutschland weit weg, in einer anderen Welt. 

Während der Zeit, die ich hier war, habe ich so viel erlebt und ich bin so dankbar, dass ich die Chance dazu hatte. In all dem Alltag hatte ich manchmal solche Augenblicke, in denen es mir aus dem Nichts heraus in den Kopf geschossen kam: oh mein Gott. ICH BIN IN SCHWEDEN UND ICH WARTE AUF EINEN SCHWEDISCHEN BUS. UNGLAUBLICH. Was tue ich hier eigentlich gerade? Und vor allen Dingen: WARUM?

Wie ich mich verändert habe, das kann ich nicht genau sagen, aber ich weiß, dass ich selbstbewusster und mutiger geworden bin. Ich habe dadurch, dass ich selbst Freunde gefunden und eine neue Sprache gelernt habe, so viel Selbstvertrauen gewonnen (finde ich jedenfalls). Jede einzelne Person, die ich kennengelernt habe, hat auf irgendeine Weise dazu beigetragen und mir, man kann sagen, die Augen geöffnet. Die Werte von Freundschaft und Liebe waren mir noch nie so klar wie nach diesen zehn Monaten meines Lebens. Und ich meine das ernst. Kleine Sachen wie Umarmungen, ein Lachen, Sonnenschein, ein gutes Lied, das alles hat mich zehnmal glücklicher gemacht, als es mich vielleicht in Deutschland gemacht hätte. Bevor ich hergekommen bin, wurde uns gesagt, dass alle Schweden wie Nüsse sind, die man erstmal knacken muss. Und Schweden sind tatsächlich sehr zurückhaltend, das war nicht zu übersehen. Meine Klasse auch, Englisch wollte am Anfang keiner reden und das hat mich nur noch darin bestärkt, Schwedisch zu lernen, und das hat echt gut geklappt. Und mit meinem Schwedisch kamen auch Gespräche, Bekanntschaften, Freundschaften. Ich bin wohl ein verdammt guter Nussknacker? Und wie gesagt, alles wurde mit der Zeit so alltäglich und es hat sich weder am Anfang noch in der Mitte, ja noch nichtmal vor zwei Wochen  so angefühlt, als ob die Zeit jemals vergehen würde. Ist jetzt aber doch passiert. Es war nicht gerade leicht, zu allen meinen schwedischen Freunden tschüss zu sagen, denn meine schwedischen Freunde sind ganz besondere Freunde, meine Nussknackerfreunde. 

Ich habe mir in zehn Monaten also tatsächlich ein neues Leben aufgebaut und gerade jetzt am Schluss, wo alles nur noch besser und besser wurde (gutes Wetter=gute Laune) und alles so perfekt schien, sowohl in der Schule aus auch anderswo, jetzt fahre ich nach Hause. Es fühlt sich ein bisschen komisch an, ich weiß nicht so richtig. Alle Gefühle sind gemischt. 

Ja, wenn ich jetzt also zurückschaue und mich dann frage, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe, dann würde ich mir selbst wohl mit einem lauten, mit viel Energie und Freude gebrüllten "JA!" antworten. Und ich würde mir dann auch zustimmen, denn was anderes als das kann ich mir wirklich nicht antworten. Ich würde sogar noch ein bisschen weiter gehen und sagen, dass das eine der besten Entscheidungen war, die ich in meinem fast siebzehnjährigen Leben getroffen habe. Dass ich es überhaupt gemacht habe, ist total krank, oder? Aber ich bin froh drüber, wirklich. Ich habe während des Jahres auch andere Blogs gelesen, von anderen Austauschschülern mit anderen Erlebnissen. Auf manche Sachen war ich vielleicht ein bisschen neidisch, aber auch nicht lange, weil ich dann daran gedacht habe, dass ich auch viele Sachen habe, über die ich sehr glücklich bin und vielleicht auch neidisch wäre, wenn ich es nicht schon hätte. 

Um mein Jahr jetzt zusammenzufassen, würde ich sagen: das Leben ist wie eine Achterbahn. Auf dem Weg trifft man unterschiedliche Menschen, hinter jeder Ecke verbirgt sich was Neues, manchmal hat man Angst und manchmal wird man von Glücksgefühlen überschwemmt. Die Achterbahn geht hoch und runter, man weiß nie was passiert und doch steigt man immer wieder ein. Und das ist, wovon das Leben handelt: neue Sachen auszuprobieren, sich ins Abenteuer zu stürzen, mit Freunden oder alleine. Viele unterschiedliche Geschwindigkeiten, Gefühle, Gedanken. Das Leben hat so viel gemeinsam mit einer Achterbahn. Und man kommt immer lachend raus, immer. Ob das am Ende des Lebens auch so ist, das weiß ich nicht. Ich wünsche es mir und allen Menschen, denn es sind die negativen, aber vor allem die positiven Erlebnisse und die Leute, die wir auf unserem Lebensweg, unserer Achterbahnfahrt treffen und an die wir uns später erinnern.

Im Mai habe ich einen Vortrag in Schwedisch gehalten und die Hauptaussage war: genieß die schönen Momente, nimm dir Zeit für dich selbst und deine Freunde. Um mein Lebensziel zu beschreiben, habe ich ein Zitat aus einem Musical benutzt: Wer weiß, ob nicht schon morgen alles längst vorbei sein kann? Dann will ich sagen können: ja, ich habe gelebt. Und das ist mein Ziel, egal welchen Weg meine Achterbahn einschlägt. Was gelebt bedeutet, darf jeder für sich selbst entscheiden, Hauptsache man ist zufrieden mit seiner Achterbahnfahrt, dann kommt man auch ganz bestimmt lachend raus.

"Wenn du fortziehen musst, Freunde verlassen,
dann mag sein, dass Tausende
Kilometer einander trennen.
Aber im Herzen gibt es keine Kilometer."

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Nu var det alltså slut, mitt år i Sverige. Jag har varit här sedan den 23 augusti och om tolv timmar sitter jag på ett flygplan. Jag har upplevt 302 dagar som var fyllda med många olika känslor och upplevelser. Det fanns tider då jag bara önskade att jag var i Tyskland och då ångrade jag mig jättemycket att jag ens hade åkt hit. Men det var en massa roliga och sköna moment som fick mig att glömma allt dåligt som hade hänt förut. Som tur så hade jag en väldigt bra blandning av båda momenttyper och jag är väldigt nöjd med mitt år här.
Om jag tänker tillbaka så har mitt liv förändrats väldigt mycket. För ett år sedan hade jag ingen aning om vad som skulle hända eller vad jag skulle förvänta mig och nu, efter tio långa (eller korta?) månader i Sverige verkar mitt liv så tomt om jag tänker på att jag måste åka hem snart. Allt har blivit så självklart och så vardagligt så att det inte är lätt att lämna allting och att börja ett nytt liv i Tyskland. Det är klart att jag ser fram emot att träffa min familj och mina kompisar, men det är svårt att lämna mina svenska kompisar om jag inte ens vet när jag ska träffa dem igen, det är väldigt sorgligt att tänka på. Naturligtvis kommer vi hålla kontakt, det finns ju facebook och Skype och alla sådana grejer, det kommer inte vara det stora problemet. Men att åka till skolan med bussen, att ta sig in i studielandskapet, att äta lunch i matsalen, kör-och orkesterövningarna: allt detta kommer jag inte uppleva så snart och inte på samma sätt. Och det är en av anledingarna till varför jag inte vill åka härifrån. Allt hör till mitt liv, mitt nya svenska liv som jag har uppbyggt helt själv. Det kändes verkligen som om Tyskland vore långt, långt bort, i en annan värld.
Jag har upplevt så mycket under tiden jag har varit här och jag är så tacksam att jag fick chansen att komma hit. Ibland hade jag ögonblick då jag helt plötsligt fick väldigt djupa tankar och funderingar. Åhh Gud. Jag är i Sverige och jag väntar på en svensk buss. Otroligt. Vad är det jag gör här? Och framförallt: varför?

Jag kan inte svara på frågan hur jag har förändrats, men jag vet att jag har blivit starkare och att jag har ett större självförtroende än förut. Min självkänsla har vuxit genom att jag hittade vänner och att jag lärde mig ett nytt språk. Varje person som jag har lärt känna under de senaste tio månaderna har bidragit till detta på något sätt och hjälpt mig att öppna mina ögon. Hur viktigt det egentligen är med kärlek, gemenskap och vänskap, det har blivit väldigt tydligt under detta året. Seriöst. Småsaker som kramar, skratt, solsken, en bra låt. Allt sådant gjorde mig tio gånger lyckligare än det kanske hade gjort mig i Tyskland. Innan jag kom hit var jag på ett möte och ledarna sa till oss att alla svenskar är som nötter som man måste knäcka först. Och det stämmer, svenskarna kan vara väldigt blyga. Det gick inte så bra att prata med någon i början eftersom det var väldigt få som vågade prata engelska. Men det bidrog bara till att jag lärde mig mer och mer svenska väldigt fort. Och med svenskan medföljde samtal, bekantskap, vänskap. Jag är nog en jättebra nötknäppare? Som sagt, allt blev så vanligt med tiden och varken i början eller efter ett halvår, inte ens för två veckor sedan kändes det som om jag någonsin skulle åka härifrån. Men nu hände det ändå. Det var verkligen inte lätt att säga hejdå till mina svenska kompisar, för att de är väldigt speciella, mina nötknäpparevänner.
Jag har alltså verkligen byggt ett nytt liv i tio månader och nu när allt bara blir bättre och bättre, när allting känns så perfekt, nu åker jag hem. Det är en konstig känsla som inte går att beskriva.

Om jag nu frågar mig själv om beslutet att åka till Sverige som utbytesstudent var ett bra beslut, så skulle jag nog svara med ett högt och energirikt skriket ”JA!”. Och så skulle jag hålla med mig själv, för att jag verkligen inte skulle kunna svara någonting annat. Om jag funderar lite så var det nog ett av de bästa besluten som jag har fattat i hela mitt sjuttonåriga liv. Det är helt sjukt att jag ens gjorde det, eller? Men jag är sååå glad att jag åkte. Jag läste mycket om vad andra utbytesstudenter gjorde och upplevde och ibland var jag kanske lite avundsjuk på dem. Men sen tänkte jag på att jag också har många saker att vara glad över och som jag kanske också skulle vara avundsjuk på om jag inte redan hade dem.
För att sammanfatta mitt år så tycker jag faktiskt att livet är som en berg- och dalbana. Man träffar olika människor varje gång, man vet aldrig vad som väntar på en. Ibland är man rädd och ibland har man bara kul. Det går upp och ner, man vet aldrig vad som kommer hända och ändå går man på tåget varje gång. Och det är vad livet handlar om: att testa på nya saker, uppleva äventyr, med sina vänner eller helt själv. Många olika hastigheter, känslor och tankar. Ja, livet är verkligen som en berg- och dalbana. Och i slutet skrattar man alltid. Om det är samma sak med livets slut, det vet jag ingenting om. Men jag hoppas det för mig och alla andra människor, för det är framförallt de positiva minnen, känslor och de människorna man träffar i sitt liv, när man åker berg- och dalbana.
Jag hade en presentation förra månaden och den handlade om att njuta av de där fina tiderna i livet och att ta sig tid för sig själv och vännerna. För att beskriva mina mål i livet använde jag ett citat ur en musikal. ”Vem vet om världen inte går under imorgon? Då vill jag kunna säga att jag har levt.” Och vad det betyder, det får var och en bestämma för sig själv, bara att man är nöjd med sin åktur på livets berg- och dalbana, för då kommer man säkert lämna den med mycket skratt.¨

"Om du måste flytta någon annanstans och lämna dina vänner, 
så kan det vara tusentals kilometer mellan er. Men i hjärtat finns det inga kilometer."



Freitag, 13. Juni 2014

Skolavslutning!

Hallihallo an alle, die hier mitlesen!

Die letzte Woche war sehr aufregend und ich hatte ein echt komisches Gefühl, weil es ja die letzte Woche vor den Sommerferien war. Am Freitag (Nationalfeiertag, 6. Juni) wurde ich ja von jemandem aus der Klasse zum "Filmabend" eingeladen. Ich hatte schon so einen Verdacht, der dann auch bestätigt wurde, als Tina und Matilda um die Ecke kamen, mir die Augen verbunden haben und mich dann ums Haus herumgeführt haben, bis ich vor einem großen Zelt stand und als ich reingegangen bin, stand meine ganze Klasse da! Die hatten das schon seit April heimlich geplant und waren echt froh, nichts mehr geheimhalten zu müssen. Wir haben unter anderem Tacos gegessen, Spiele gespielt und Musik gehört, ansonsten haben wir einfach ganz viel geredet und gelacht! Ich habe mich an dem Abend echt riesig gefreut, die Überraschung war auf jeden Fall gelungen! 

Das Wochenende danach hatte mein Gastbruder Martin seine Konfirmation und nach einem laaaaangen Gottesdienst sind wir nach Hause gefahren und haben mit Freunden und Familie gefeiert. In letzter Zeit hatten wir auch mehr oder weniger Glück mit dem Wetter, so dass wir draußen im Garten sitzen und Torte essen konnten. Gegen 18 Uhr waren alle Gäste weg und es war schon schön, sich nach dem Wochenende ein bisschen entspannen zu können. 

Diesen Montag haben wir eigentlich nicht so viel gemacht, kein Mathe und somit nur Sport (2 km joggen im Wald, juhu!) und am Dienstag hatten wir ganz frei. Ich habe morgens den Bus in die Stadt genommen und wir haben uns bei Julia zuhause getroffen. Nachdem Karin, Filippa, Julia und ich eine Runde Kubb, das schwedische Nationalspiel, gespielt hatten, haben wir eine kurze Pause gemacht und dann ging das große Essen los: Hamburger und danach den deutschen (!) Schokobrunnen angeschmissen und Erdbeeren und Marshmallows ähh...verschokoladet? Ja. 

Und am Mittwoch war der größte und wichtigste Tag der ganzen Woche für die Abiturienten: STUDENTDAGEN! Das Abi wird in Schweden riesig und traditionell gefeiert. Jeder Schüler hat eine weiße "Studentmössa", auf der gewisse Namen und Klassen uns sonstnochwas eingestickt sind und nach einer Reihe von Vorträgen über die Wichtigkeit dieses Tages, einem Mittagessen inklusive Schokokuchen und einem kurzen Fotoshooting ist es dann Zeit fürs hysterische Rausrennen zu lauter, trommelfellzerstörender Musik. Freunde und Familie warten mit Geschenken und großen Schildern mit Babyfotos in der Menge aus 5000 Menschen (600 Abiturienten). Die Geschenke werden den Abiturienten dann um den Hals gehängt, und anscheinend soll es möglichst schwer werden, sich danach auch noch fortzubewegen. Manche kriegen kleine Kuscheltiere, es geht aber vom Badekrokodil bis zur Bratpfanne. Wenn dann alle im Stadtpark vom lästigen Halsschmuck befreit werden, verteilen sich alle auf ihre Anhänger, die von geduldigen, einen Treckerführerschein besitzenden Eltern gezogen werden. Nach ein paar Runden um den Marktplatz ist dann auch Schluss, ich bin allerdings schon vorher mit dem Bus gefahren, weil wir mit dem Chor für zwei aus unserer Truppe gesungen haben. Beide haben sich riesig gefreut und wir haben Essen und Torte bekommen. 

Donnerstag war Spieletag! Ein paar Klassen von unserem Programm waren am See und haben Spiele gespielt. Ich hab, so schlau wie ich bin, erstmal nicht hingefunden, aber das hat sich dann alles ergeben :D Wir mussten unter anderem mit Wasserpistolen Plastikbecher bewegen, durch Umarmen Luftballons kaputtmachen (ging nicht, wir habens echt versucht!) und mit dem Luftgewehr schießen. Gewonnen haben wir nichts, war aber auch egal. Mittags haben die Lehrer für uns gegrillt und wir hatten mit extra schwer zu öffnenden Senftuben, gefrorenen Brötchen und brennenden Grillzangen zu kämpfen. Alles ein bisschen unorganisiert und chaotisch, so ist das hier eben und das ist das, was ich mit am meisten vermissen werde: alles ist so locker und man hat Spaß, IN DER SCHULE! Nimm das, deutsches Schulsystem! 


Und heute? Heute ist Freitag, der 13. Juni 2014. Das Schuljahr ist nur so vorbeigeflogen und alles kommt mir unwirklich vor. Wir haben nach einem gemeinsamen Abschluss in der Aula noch Fotos mit der Klasse gemacht und dann sind auch alle in unterschiedliche Richtungen abgehauen, ich habe mindestens 10000 Umarmungen gekriegt und es war traurig, sich von so vielen Leuten verabschieden zu müssen. Ich wollte weinen, das ging aber natürlich nicht (wo sind Tränen, wenn man sie braucht, verdammt?). Es fühlt sich gerade noch gar nicht wie Sommerferien an. Ich werde am Montag wahrscheinlich um 6.30 aufstehen und zum Bus gehen wollen und dann wird mir klar werden, dass ich nie wieder mit dem Bus zur Schule fahren werde, zumindest nicht hier. Und das Gefühl ist einfach nur schrecklich. Ich habe alles so ins Herz geschlossen, die tollen Leute, den Unterricht, das Gebäude, das Essen, alles. Die Schule war hier in Schweden wie ein zweites Zuhause für mich und diesen Ort zu verlassen wird eine der schwersten Sachen sein, die ich in meinem Leben je tun werde. Aber zum Glück bin ich in Schweden und kann (fast) jederzeit wiederkommen und das beruhigt mich enorm. 

Die nächste Woche ist noch einiges geplant, wir fahren am Montag in den größten Freizeitpark Skandinaviens und am Mittwoch zu Astrid Lindgrens Värld! Ich war da seit 10 Jahren nicht mehr, aber ich bin mir sicher, es wird super, wieder da zu sein! 

Hier sind noch ein paar Bilder (kann sein, dass noch manche nachkommen) von heute und ich schreibe nächste Woche nochmal was!

Till svenskarna som kanske, kanske, kanske läser det här: Jag är så otroligt ledsen att skolan är slut och jag skulle helst vilja stanna här för alltid. Läsåret var mycket för kort och jag tänker i alla fall komma tillbaka och hälsa på er! Nästa vecka ska jag skriva mina inlägg på både tyska och svenska ;) 
Meine Klasse!!!!!! 

Abiturienten feiern
Aber vorher gab's Mittagessen...

...und Party...

...denn die 100 Tage des Wartens waren rum!

Unser ganz eigenes Absperrband


Ohrstöpsel für die armen, der lauten Musik ausgesetzten Abschlussschüler





Mit Filippa! 

und Julia! :)

Karin kam auch noch dazu...



Das "Zuschauermeer", ich bin im roten Kreis.

Freitag, 6. Juni 2014

Wenn ich in diesen 9 1/2 Monaten irgendwas gelernt habe, dann ist das, dass die Zeit VIEL ZU SCHNELL vergeht! Schon erschreckend, wie meine Gedanken sich von "bald fahre ich nach Schweden" zu "bald fahre ich nach Deutschland" verändern können. Es ist auch im Mai wieder viel passiert, da ich mich aber nicht so genau an alles erinnere, beschreibe ich hier mal ein paar Sachen (ich wollte mich ja eh schon immer ein bisschen kürzer fassen, es soll ja hier keiner Kopfschmerzen bekommen). 

Am 17. Mai habe ich mit dem Chor bei einer Konfirmation gesungen, die hier ein bisschen anders abläuft. Der Gottesdienst ist irgendwie fröhlicher und die Konfirmanden haben zur Segnung so weiße Gewänder an. Nachdem der Gottesdienst vorbei war, bin ich schnell nach Hause und habe was gegessen, bevor ich dann mit dem Zug nach Göteborg gefahren bin. Am 17. Mai war nämlich neben dem norwegischen Nationalfeiertag auch noch der größte Halbmarathon der Welt und meine Freundin Filippa ist da mitgelaufen. Ich fand 21 km ein bisschen hart, deshalb bin ich am Sonntag 5 km gelaufen. Das hat mir dann auch schon gereicht und bei dem Wetter hätte ich auch nicht mehr geschafft. Im Ziel gab es dann zum Glück ganz viele Leute, die einen dann mit solchen Sprühflaschen abgekühlt haben. Am gleichen Tag hatte mein Bruder ja auch Konfirmation und es war ein komisches Gefühl, beim Familienfest nicht dabei sein zu können. 

Am 19. Mai waren wir mit unserer Klasse und noch 2(?) weiteren Fotokursen von der Schule auf "Fotosafari" (Ausflug klingt ja langweilig, ne?) und wir hatten echt Glück mit dem Wetter! Zuerst waren wir bei einem Steinbruch und haben da Fotos gemacht, und mit meinem Muskelkater den Hügel raufzuklettern war gar nicht so leicht! Nach zwei Stunden sind wir dann mit dem Bus weitergefahren und haben am See erstmal Nudelsalat gegessen. Danach hatten wir wieder zwei Stunden Zeit und Filippa, Karin, Julia und ich hatten eigentlich vor, durch die Natur zu schlendern und vielleicht zufälligerweise ein schattiges Plätzchen zu entdecken. Aber dann sind wir an einem Haus mit einem großen Garten vorbeigekommen. Alles sah so wunderschön aus, die Blumen, die blühenden Kirschbäume, einfach alles. In unserem Fotografiereifer hatten wir gar nicht bemerkt, dass unsere beiden Lehrer im Garten standen und plötzlich hörten wir ein "Ey! Wollt ihr Kuchen?" Wir sind dann zu ihnen hingegangen und mein Filmproduktionslehrer hat uns erzählt, dass seine Schwiegermutter in dem Haus wohnt und er sie gerade besuchen wollte. Wir wurden auch ganz herzlich zum Kaffeetrinken eingeladen und schwupps! saßen wir im Esszimmer der Schwiegermutter unseres Lehrers und es gab Kuchen und Kekse. Danach durften wir noch in ihrem Garten rumlaufen und fotografieren und sind deshalb ein bisschen spät zum Bus gekommen, aber unser Lehrer wusste ja bescheid. 

Am 23. Mai hatten wir eine GANZTÄGIGE Mathearbeit! Ich konnte mich zum Ende hin echt nicht mehr konzentrieren, aber es ist schlussendlich trotzdem ein C geworden. 

Ansonsten kann ich mich gerade nicht an sehr viele wichtige Ereignisse erinnern, aber der Mai ist auch echt schnell rumgegangen. 

Aber jetzt kommt der Juni! Das Wetter wird wärmer und alle werden fröhlicher, obwohl immer noch die "Schwedische Kühle" herrscht. Aber das ist, denke ich mal, eher eine Sache der Mentalität. Heute ist der Nationalfeiertag und Schweden sind richtig schlecht im Feiern eben genau dieses Tages. Keine Flagge an der Fahnenstange oder auf dem Tisch (obwohl ich die an meinem Geburtstag auf dem Tisch stehen hatte) und heute ist außerdem der Tag der Schwedischen Flagge UND der Tag der Musikschule, also werde ich in 10 Minuten in die Stadt fahren und da mit meinem Orchester spielen. Heute Abend ist ein Filmabend mit Leuten aus der Klasse geplant, da freu ich mich schon drauf! 

Bis dann erstmal, viele Grüße aus dem seinenfeiertagnichtfeiernden Schweden! 

P.S.: Morgen kommt ein Update(auch mit Bildern), mein Gastbruder hat übermorgen Konfirmation.